2. Dan Thomas Eichinger

 

Einen langen Anlauf hat Thomas Eichinger für seinen 2. Dan Kun-Tai-Ko genommen. Mehr als 12 Jahre nach seiner Prüfung zum 1. Dan im Jahre 1998 trat er aber schließlich nach intensiver Vorbereitung am 27. Februar 2011 an, um den Ni-Dan zu absolvieren. In der Zwischenzeit ist Thomas aber alles andere als untätig gewesen: Einem 3. Platz auf der Weltmeisterschaft im Vollkontakt-Kickboxen folgten etliche Titelkämpfe im Profibereich. Nebenbei leitete er über die gesamte Zeit das Kindertraining im Kun-Tai-Ko und sorgte für den Aufbau einer neuen Sparte Kickboxen beim SVN München, die nunmehr seit fast drei Jahren erfolgreich läuft. Und auch im „richtigen“ Leben hinterließ Thomas Spuren, indem er sich als erfolgreicher Graphikdesigner unternehmerisch betätigte und einen Aufbaustudiengang in der Schweiz absolvierte. Langweilig war es also nicht, aber wer ihn kennt, weiß um den Ehrgeiz, der unseren Sensei antreibt. Man kann also verstehen, dass es nun an der Zeit war, sich im KTK einer neuen Herausforderung zu stellen.

Als Prüfergremium waren Shihan Freddy Kleinschwärzer aus Rosenheim, 8. Dan, Dojoleiter Martin Klamt, 4. Dan, und Toms langjähriger Freund und Wegbegleiter Andi Lorenz, 3. Dan, anwesend. Zusätzlich angereist waren Steffi Kleinschwärzer, 2. Dan, Michaela Hefter, 2. Dan, und Verena Thoms, 2. Dan. Eine beeindruckende Kulisse von ca. 40 Zuschauern aus der Kun-Tai-Ko- und der Kickbox-Sparte des SVN hatte sich eingefunden.

Wie so oft bei Prüfungen war der Einstieg noch etwas holprig, aber nach den ersten Kata lief der Motor bei Thomas dann richtig rund. Seine Bunkai der Kata Superior überraschte die Prüfer mit interessanten Interpretationen. Ein absolutes Highlight war die One-Step/Two-Step Demonstration, bei der Thomas nicht nur originelle Sequenzen zusammengestellt hatte, sondern auch mit einer perfekten Ausführung von Hand- und Kicktechniken glänzen konnte. Auch im Bereich Selbstverteidigung bewies er, dass er sich vor allem im Bereich von Hebel- und Wurftechniken weiterentwickelt hatte. Sein Referat zum Thema Biomechanik bei Schlagtechniken im Boxen und in der traditionellen Kampfkunst wurde kontrovers diskutiert, sodass es anschließend bei drei kräftezehrenden Runden Randori gegen mehrere Gegner auf die Matte ging. Damit noch nicht genug, durfte Thomas seine Erfahrung bei einigen Runden Semi- und Leichtkontakt-Kickboxen ausspielen. Den Abschluss der Prüfung bildete ein Bruchtest, bei dem sich die angepeilten 9 cm Holz trotz mehrerer Versuche leider nicht „erweichen“ ließen, aber bei 6 cm kannte Toms Faust dann schließlich keine Gnade mehr.

Somit erhielt Thomas verdientermaßen seine Graduierung zum 2. Dan. Nicht nur seine Technik und Erfahrung sind besonders bemerkenswert, sondern vor allem sein Wille, nach so langer Zeit wieder anzutreten, um sich selbst herauszufordern und sich weiter zu entwickeln. Mit diesem Geist ist er seit langem eine wichtige Stütze unseres Dojo und gleichermaßen Vorbild für Schüler und Danträger.

 

 

Martin