Prüfung zum 1. Dan Jugend Kun-Tai-Ko

 

Ein Eigengewächs nennt man das wohl – vor beinahe einem Jahrzehnt begann Vero mit dem Kun-Tai-Ko im Dojo München. Waren die ersten Berührungspunkte mit der Kampfkunst in der Kindergruppe noch oft vom Versteinern-Spielen geprägt, überragt die junge Frau von heute in den meisten Fällen ihre Gegner und weiß inzwischen ziemlich genau, was sie tun muss, um einen Angreifer für immer zu versteinern oder anderweitig außer Gefecht zu setzen. Am 2. August 2009 war es dann soweit: die Prüfung zum 1. Dan (Jugend) stand an. Als Prüfer waren Großmeister Freddy Kleinschwärzer, 8. Dan, sowie Veros langjährige Trainer Andi, 3. Dan, und Thomas, 1. Dan, angetreten.

Zunächst musste sie bei den Kata ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Der Anfang war etwas holprig und Shihan Freddy ließ sich jede Kata ein zweites Mal zeigen. Im Theorieteil zeigte Vero, dass sie über die erforderlichen Grundkenntnisse verfügt, ließ aber manchmal die nötige Präzision bei ihren Antworten vermissen. Auch bei der anschließenden Kihon, die aus anspruchsvollen Kombinationen zusammengestellt war, fanden die Prüfer den einen oder anderen Fehler. Trotz der merklichen mentalen Anspannung von Vero fehlte nach Ansicht des Shihan bei der Fallschule die Körperspannung. Ein Glanzlicht konnte die Schwarzgurtanwärterin dann aber mit den technisch auf hohem Niveau ausgeführten One-Steps setzen. Auch im sich anschließenden Bereich der Selbstverteidigung mit Melli und ihrem Freund Thomas als Angreifer ließ sie stellenweise und besonders im Bodenkampf aufblitzen, dass sie hier noch viel „meisterhaftes“ Potential hat. Den Schlusspunkt der Prüfung bildeten zwei Runden Kickboxen sowie die Bruchtests.

Dann war es geschafft, die Prüfung bestanden und die Anspannung der monatelangen Vorbereitung konnte einem Lächeln in Veros Gesicht weichen. Sie hat mit ihrer Leistung gezeigt, dass sie dem Kindertraining schon seit langem entwachsen ist, aber auch, dass sie für den nun anstehenden nächsten Schritt, der Bestätigung des Dangrades im Erwachsenenbereich, sich noch weiterentwickeln muss – dazu ist sie auf einem guten Weg. Besonderen Respekt verdient aber nicht nur die erfolgreiche Prüfung selbst, sondern vielmehr die beispielhafte charakterliche Konstanz, die sie bereits im Kindes- und Jugendalter bewiesen hat und diesen nicht immer einfachen Weg bis zum Schwarzgurt gegangen ist. Wir freuen uns, dass Vero damit nun zu den Trainern aufschließt und hoffen, dass sie ihren Weg weiterhin so fortsetzen wird.

 

MK