Selbstverteidigung

Wurftechnik
Wurftechnik

Selbstverteidigung ist einer der wichtigsten Bereiche im Kun-Tai-Ko. Letztlich ist die gesamte Entwicklung der Kampfkünste darauf zurückzuführen, sich gegen einen Angreifer wirksam verteidigen und schützen zu können. Im Kun-Tai-Ko werden in erster Linie Techniken des Karate und des Ju-Jutsu eingesetzt.

 

Der Schüler lernt im Laufe seiner Ausbildung, sich mit bloßen Händen auch gegen physisch überlegene und sogar bewaffnete Gegner zu verteidigen. Dabei steht Effektivität und Härte im Vordergrund. Es ist jedoch auch im Ernstfall nicht das vorrangige Ziel, den Gegner zu zerstören. Vielmehr kommt es allein darauf an, die Gefahrsituation mit geeigneten Maßnahmen unter Kontrolle zu bringen. Der Grundgedanke im Kun-Tai-Ko ist auf Defensive und nicht auf Aggressivität gerichtet.

 

Im Training werden nicht nur Verteidigungen gegen alle wahrscheinlichen Angriffe geübt, sondern eine umfassende Schulung erzielt. Es werden ebenso psychologische und situationsabhängige Faktoren der Selbstverteidigung berücksichtigt. Mit wechselnden Partnern/Angreifern wird eine möglichst realitätsnahe Angriffsituation simuliert und individuell geübt, bis der Schüler ein hohes Maß an Effektivität erzielt. Im Randori (Freikampf) kann ohne Verletzungsgefahr das Verhalten in einer extrem realen Situation trainiert werden, da der Verteidiger hier gegen mehrere Angreifer kämpft, ohne auf die verschiedenen Angriffe vorbereitet zu sein.

 

Das bereits bestehende Selbstverteidigungssystem im Kun-Tai-Ko ist jedoch nach Münchner Ansicht nicht unantastbar. Es wird vielmehr so gelehrt, dass jederzeit andere Techniken und Aktionen aus anderen Systemen übernommen werden können, wenn diese die Sicherheit des Verteidigers in höherem Maße gewährleisten. Deshalb findet sich hier auch ein Arsenal an stilfremden Verteidigungsformen. Letztlich soll sich der Schüler in jeder potenziellen Gefahrensituation durch effektive Technik und vor allem durch angemessenes Verhalten behaupten können.